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nagi
Anmeldedatum: 29.06.2008 Beiträge: 1878
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Marco war ein guter und fröhlicher Pizzabäcker. Marco wurde 24 Jahre, lebte single in Stuttgart, war aber dort nie alleine, verbrachte seine Tage unter Freunde in der Pizzeria, in der Disko und beim Fußball.
Plötzlich, aus persönlichen Gründen, entschied sich sein Chef nach Italien zurückzugehen, Pizzeria geschlossen und Marco wurde arbeitslos.
So stolz wie der junge Marco war, könnte er nicht lang arbeitslos bleiben. Mit den 400 Euro vom Arbeitsamt kann er auch nicht leben, die gibt er schon in einer Woche aus.
Das Arbeitsamt schickte ihm eine Stelle als Hilfsarbeiter in einer Schreinerei im Schwabenland. Er führ mutig hin, stellte sich vor und begann dort zu arbeiten.
Mensch! Ist das ein Mist, aber richtig. Dort siehst und riechst du nur Mist, Kühe, Gras und vielleicht einpaar alten Menschen im Niemandsland.
Und was machst du jetzt? Ich muß arbeiten, ich brauche Geld. Sagte Marco.
Marco fuhr 65 Km jeden Morgen zur Arbeit, um nur zu beweisen, dass er gut ist.
Nicht lang. Sein Chef in der Schreinerei bot ihm ein Zimmer in seinem Gasthaus zur Ãœbernachtung an. Miete wird vom Gehalt abgezogen. Essen wird er auch im Gasthaus seines Arbeitgebers, ebenfalls vom Gehalt abzuziehen.
Drei Monate lang lebte und arbeitete Marco in diesem "vom Gottverlassenem 150 Seelendorf". Die Älteren im Dorf hielten Marco für einen Türken, einer sogar für einen Japaner, warfen keinen Gruß auf ihm, was er nicht verstanden hat. Er wüsste nicht, dass man im Schwabenland den ersten Schritt gehen muss, den zweiten auch, und eben auch den dritten, um diesen Menschen letztendlich zu gewinnen.
Die 8 Arbeitskollegen waren auch nicht gerade freundlich zu ihm. Die 2 Jungen aus dem Osten behandelten ihn wie ein Ausländer zu behandeln ist.
In "Safaga ingen" sah Marco nur Holz, Wald, Kühe, Grass und schwäbischen alten Gesichter, die ihm argwöhnisch zugeschaut haben. Der Junge verstand die Welt nicht mehr.
Wegen seiner Herzschwäche wurde Marco in seinem Bett tot aufgefunden, die Fernbedienung in der Hand und der Fernsehen auf Pro7 geschaltet.
Safagaingen, Hughadahausen oder Marsaalamdorf sind die gleichen Namen für einen Killer, der jungen, Schwächeren und unerfahrenen schnell erwischen kann.
Gruß
Nagi |
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Aegypten Urlauber
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Luxor
Anmeldedatum: 28.04.2008 Beiträge: 357 Wohnort: NRW
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Hallo Nagi,
schöne Story. Ich habe sie leider nicht verstanden.
Magst du es mir erklären? Bin doch blond...
LG
Luxor _________________ Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt... |
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nagi
Anmeldedatum: 29.06.2008 Beiträge: 1878
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Zitat: |
Hallo Nagi,
schöne Story. Ich habe sie leider nicht verstanden.
Magst du es mir erklären? Bin doch blond...
LG
Luxor |
Liebe Luxor, das ist kein Story. Das ist die wahre Geschichte eines Menschen. Nicht verstehen ist auch eine Meinung.
Gruß |
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nagi
Anmeldedatum: 29.06.2008 Beiträge: 1878
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Es tut einem sehr Leid für die Menschen, die den Erfolg mit Beharrlichkeit hinterher laufen, egal wie hoch der Preis sein wird. Manche bezahlen Leben.
Viele wollen das Erprobte immer wieder probieren, aus der Erfahrung der anderen nichts lernen. Neue Anfang und neues Leben sind für sie Fremdwörter.
Diese sieht man in ...INGEN, ....HASEN oder auch in Hurghadadorf, sonstwo aber auch.
Ihr Problem ist es aber immer wieder Klagen. Nicht sich selbst aber alles andere.
War das eine Erklärung liebe Luxor!!
Gruß
Nagi |
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nagi
Anmeldedatum: 29.06.2008 Beiträge: 1878
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Es scheint wirklich etwas kompliziert zu sein. Ich gehe den Text Satz für Satz nach. Wird sicher klarer:
Zitat:
Marco war ein guter und fröhlicher Pizzabäcker. Marco wurde 24 Jahre, lebte single in Stuttgart, war aber dort nie alleine, verbrachte seine Tage unter Freunde in der Pizzeria, in der Disko und beim Fußball.
Ein Stadtmensch, liebte das Leben in der Stadt mit allem was dazu gehört.
Zitat:
Mensch! Ist das ein Mist, aber richtig. Dort siehst und riechst du nur Mist, Kühe, Gras und vielleicht einpaar alten Menschen im Niemandsland.
So waren seine ersten Eindrücke von dem Ort. Also, ist nicht sein Ding, passt gar nicht zu ihm.
Zitat:
Und was machst du jetzt?
Fragt der Freund, der ihn von dieser Reise abhalten will, und denkt: Hoffentlich macht er das nicht, lieber in der Stadt arbeitslos bleiben als in so einem Kaff zu vollenden.
Aber der Freund wurde gleich enttäuscht.
Zitat:
Ich muß arbeiten, ich brauche Geld. Sagte Marco.
Hartnäckigkeit die nichts als Schlimmeres bringt. Und damit werden auch viele angesprochen, die eben jahrelang mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Ob in familiären, Geschäftlichen oder freundschaftlichen Verhältnisse. Man muß eben wissen, wann geht es und wann nicht.
Zitat:
Marco fuhr 65 Km jeden Morgen zur Arbeit, um nur zu beweisen, dass er gut ist
Ach ja, Marco du bist gut. Besser wenn du jetzt noch am Leben wärst.
Zitat:
Sein Chef in der Schreinerei bot ihm ein Zimmer in seinem Gasthaus zur Ãœbernachtung an. Miete wird vom Gehalt abgezogen. Essen wird er auch im Gasthaus seines Arbeitgebers, ebenfalls vom Gehalt abzuziehen.
Abzucker. Genau so schlimm wie jeder andere. Nutzt seine Arbeiter aus, um sein Gasthaus zu belegen und sein schlechtes Essen zu verkaufen. Natürlich werden Gasthaus-preise verlangt. Eben wie die ägyptischen Jungen in Hurghada, die Liebes-suchende ausnutzen. Arbeitssuchende oder Liebssuchende, kein Unterschied.
Zitat:
Die Älteren im Dorf hielten Marco für einen Türken, einer sogar für einen Japaner
Normal! Unter diesen Menschen gibt es jede Menge unausgebildeten und Analphabeten. Manche wissen nicht mal wie ein Japaner aussieht, wird auch von einem Bauer nicht verlangt. Genauso muß man die ägyptischen Arbeiter am roten Meer betrachten.
Zitat:
Er wüsste nicht, dass man im Schwabenland den ersten Schritt gehen muss, den zweiten auch, und eben auch den dritten, um diesen Menschen letztendlich zu gewinnen.
Im Allgemein soll man die Deutschen so sehen, sind zurückhaltend, speziell aber im Schwabenland. Dort sind die Menschen sehr nett, gerade die Alten, aber erst wenn sie einen gut kennen.
Zitat:
Die 8 Arbeitskollegen waren auch nicht gerade freundlich zu ihm.
dachte er, stimmt aber so nicht wirklich. Man muss genauer hinschauen.
Zitat:
Die 2 Jungen aus dem Osten behandelten ihn wie ein Ausländer zu behandeln ist.
weil viele im Osten noch der Meinung sind, dass Ausländerhass im Westen IN ist, in der Mode, und dass sie damit unter den westlichen Kollegen punkten können.
Zitat:
In "Safaga ingen" sah Marco nur Holz, Wald, Kühe, Grass und schwäbischen alten Gesichter, die ihm argwöhnisch zugeschaut haben. Der Junge verstand die Welt nicht mehr.
mütße so kommen, ist eben nicht seine Welt. Spätesten jetzt muß er zurück in seine Welt.
Zitat:
Safagaingen, Hughadahausen oder Marsaalamdorf
Hier so wie dort. In einem schwäbischen Dorf, in Berlin oder eben in Hurghada. Den einzigen Platz in dem man leben kann ist da wo man leben kann. Das weiß man schon sofort. Hartnäckigkeit bringt nur das logische Ende.
Gruß |
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Babutzi
Anmeldedatum: 24.07.2009 Beiträge: 912
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Hallo nagi,
jetzt mit Deinen "Übersetzungen" ist mir die Geschichte klarer, aber nicht verständlicher geworden.
Man kann durchaus auch in Deutschland auf einem Dorf leben. Es kann schon schwieriger sein, Kontakt zu bekommen, aber wenn ich lieber in der Stadt wohnen bleibe und jeden Tag 65 km fahre, bekomme ich keinen Kontakt. Es kommt auch immer auf den Einzelnen an.
Wer aber glaubt, dass er lieber in der Stadt mit Hartz IV als im Dorf von seiner Hände arbeit leben will, dem sollten sie die Leistungen auf "Null" reduzieren. Dann können ihn die guten Freunde auch miternähren. Dann wird sich ihre Meinung schnell ändern.
Das mag in Ägypten anders sein, aber das ist ein deutsches Thema. _________________ Jeder Mensch ist Ausländer; fast überall auf der Welt. |
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