Anmeldedatum: 25.10.2011 Beiträge: 1442 Wohnort: Bei Alfeld im Wald
Hallo zusammen,
wenn man auf dem Sinai z.B. in Sharm el Sheik, Nuweiba, Dahab oder Taba weilt, kann man einen Ausflug nach Jordanien unternehmen. Zu einer der größten Sehenswürdigkeiten des Nahen Ostens: Petra. Und da ich im März in Taba Heights war, stand dieser Ausflug auf dem Programm...
Der Weckruf war um 4.00 Uhr morgens, denn um 5.00 Uhr sollte ich schon im Hafen von Nuweiba sein. Nach der Paßkontrolle in einem pyramidenförmigen Gebäude (ich sollte an dem Tag noch viele Stempel bekommen) ging es auf die Katamaranfähre. Das war schon mal ein kleines Highlight für mich, denn die Schiffssteuerung stammt von meinem Arbeitgeber Die Fähre war tatsächlich voll. Und zwar mit Dänen, Russen, Franzosen, 2 Kanadiern und 2 Deutschen. Um kurz nach 6.00 Uhr ging es los. Tja...die See war doch etwas rauh. Also nichts im Vergleich zur Fahrt mit der Fähre über die Nordess nach Helgoland. Aber immerhin. Die Wellen knallten ganz schön gegen das Schiff und einige brauchten eilig durch die Reiseleiter verteilte Tüten. Mir macht das ja zum Glück nichts aus. Gegen 7.30 Uhr legten wir mit dem schönen und modernen Schiff in Aqaba an.
Dann kam die jordanische Paßkontrolle, gegen die die ägyptische Paßkontrolle in Zeitraffer funktioniert. Vor dem kleinen Häuschen am Hafen stand ich über 40 Minuten, bis ich meinen Stempel im Paß hatte.
Da Petra auf ungefähr halber Strecke zwischen Aqaba und dem Toten Meer liegt, ging es mit dem Bus weiter. Auf dem Weg gabelten wir noch ein paar Ungarn auf, die mit ihrem Bus liegen geblieben waren. Aufgefallen ist mir während der Fahrt, dass die Straßen besser sind, die moderneren Autos und viel weniger Müll als in Ägypten. Und man hält an roten Ampeln... Nach ungefähr 2,5 Stunden Fahrt fuhr der Bus einen Rastplatz mit einer schönen Aussicht über ein weites Tal an.
Frisch gestärkt ging es dann weiter in die Stadt Petra. Na ja, es gibt schönere...
Und um 11.15 Uhr stand ich dann vor dem Ticket Häuschen. Irgendwie hatte ich mir den Eingang nach Petra romantischer vorgestellt. Aber die Sehenswürdigkeit liegt tatsächlich direkt an der Stadt und ist natürlich voll touristisch erschlossen mit Busparkplatz, Souvenierständen usw...
Danach geht man dann ein Weilchen über einen weiten geschwungenen Weg...
Bis man zum Eingang des Canyons kommt...
Ab hier wird es jetzt richtig eindrucksvoll. Man erkennt noch die Wasserkanäle der Nabatäer und rechts und links ragen steil die Felswände nach oben.
Allerdings sollte man nicht zu viel staunen, sondern gut aufpassen. Es fahren nämlich Kutschen mit hoher Geschwindigkeit durch den Canyon, die Touristen fahren, die den Weg nicht zu Fuß gehen können oder wollen. Also schön rechts oder links gehen...
Nach ca. 1,5 Km wird der Weg immer schmaler und dann taucht plötzlich auf, weswegen man diese Reise auf sich genommen hat: Das Schatzhaus! Sehr sehr sehr eindrucksvoll! Die nächsten Bilder sprechen für sich...
Aber das ist nicht alles: Rechts am Schatzhaus vorbei geht der Weg weiter...
...weitet sich...
...und man kommt linker Hand zu einem großen in den Fels geschlagenen Theater, in dem tatsächlich einige Tausend Menschen Platz fanden...
Hier ein paar kleine Eindrücke, was man noch so alles sehen kann...
Das ärgerliche ist nur, dass man leider nur mickrige 2 Stunden Aufenthalt hat, nur einen Bruchteil sieht und man in dieser kurzen Zeit gar keine Chance hat, z.B. ein paar Höhlen zu erkunden oder gar links oder rechts nach oben zu steigen, um z.B. die Opferplätze zu sehen.
In diesen Höhlen wohnten noch bis 1985 (!) Beduinen, die in ein nahe liegendes Dorf umgesiedelt wurden, aber trotzdem noch zum Großteil von den Touristen leben. Z.B. betreiben sie nun Souveniershops in ihren alten Wohnhöhlen. Für mich ein etwas befremdlicher Anblick...
Natürlich wird man auch ständig angequakt, ob man etwas kaufen möchte. Auch von vielen kleine Kindern. Aber weit weniger penetrant als in Ägypten. Ein kurzes Kopf schütteln reicht schon und sie wenden sich dem nächsten Touristen zu.
Auf der Rückfahrt hielt der Bus dann vorm Marriott Hotel Petra um seine verstaubte Ladung auszuspucken und ein Mittagessen zu gönnen. Das Essen war im Preis inbegriffen. Getränke mussten bezahlt werden, wobei ein leckeres jordanisches Bier 10 Dollar kostete. Wir waren schließlich im Marriott...
Nach der Rückfahrt mit dem Bus und der jordanischen Paßkontrolle (mit Augen Screening!) ging es wieder auf das Schiff, das jetzt aber größer war und aus 2 Klassen bestand: Touristen und Einheimische. Streng voneinander getrennt. Die Touris mussten aber durch das Abteil der Einheimischen durch und diese schienen doch sehr erfreut darüber zu sein, uns zu sehen. Vor allem die Frauen grüßten und berührten immer wieder die Touri Frauen. Beim Aussteigen mussten die Einheimischen dann so lange sitzen bleiben, bis die Touris wieder von Bord waren. Ich kam mir irgendwie merkwürdig vor. Hätte ich doch sowieso lieber zwischen den Ägyptern und Jordaniern gesessen, als zwischen Schmuck behangenen, fetten russischen Frauen, die ständig Essen aus ihren zahlreichen Plastiktüten holten. Nach dem Anlegen kam dann die ägyptische Paßkontrolle, der letzte Stempel des Tages und gegen 21.30 Uhr war ich wieder im Hotel in Taba Heights. Ich habe aber von der anderen Deutschen erfahren (wir trafen und beim Rückflug wieder), die aus Sharm el Sheik kam, dass sie erst um 2.00 Uhr morgens im Hotel zurück war. Sie hing lange im Hafen von Nuweiba fest, weil es ein Problem mit einem Russen und seinem Paß gab...
Alles in allem kann ich den Ausflug nur bedingt empfehlen. Es ist ein langer Tag, den man eigentlich nur im Bus und bei Paßkontrollen verbringt. Aber man kann sagen und zeigen, dass man schon mal da war. Das nächste mal würde ich sicher in Petra übernachten wollen, um dann dort einen ganzen Tag verbringen zu können. Dann kann man sich nämlich wirklich alles in Ruhe ansehen, von dieser wirklich sehr beeindruckenden Stadt der Nabatäer. Für Lawrence von Arabien der herrlichste Ort der Welt... _________________ Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind (Kurt Tucholsky)
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ohne worte ! einfach super! toll,was ihr erlebt habt!wir haben es bisher noch nicht geschafft , steht aber schon lange auf unseren plan und wird jetzt durch euch noch schmackhafter!
danke _________________ -- Moin Moin aus Mecklenburg-Vorpommern ! --
30.1.2012-13.02.2012 in Sharm el Sheikh
(Aqua Blu & Aqua Park Resort)
24.5.2012-31.5.2012 in Alanya
(Monart City)
hallo,
wunderschöner Bericht und tolle Bilder.
Das ist noch mein Traum nach Petra zu fahren.
Das muss einmalig sein.
Na irgendwann klappt es sicher noch.
Gruß
Cleo _________________ Katzen lieben Menschen viel mehr als sie zugeben wollen,
aber sie besitzen soviel Weisheit, dass sie es für sich behalten."
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maherba hat Folgendes geschrieben:
Seit ihr tatsächlich direkt vom Hafen in Nuweiba weggefahren?
Ja, von Nuweiba aus. Da war auch um 5.00 Uhr morgens schon ganz schön was los. Auch viele LKWs, die aber mit einer anderen Fähre gefahren sind. Leider konnte ich nicht direkt von Taba aus rüber. Aber mit dem Bus von Taba nach Nuweiba geht ja relativ zügig. Was ich noch vergaß zu erwähnen, ist der tolle Anblick, wenn man direkt vor Aqaba ist und quasi direkt daneben auf Eilat schaut, dass ja in Israel liegt. Die Städte liegen so dicht zusammen, dass man sie auch für eine Stadt halten könnte...
Und Danke für den Buchtipp. Ich hab noch so ca. 20 Bücher mit ägyptischen Bezug in verschiedenen Genres vor mir und will mich erst mal mit dem Neukauf zurückhalten Aber ich habe gerade ein ganz tolles über Kairo in 2 Tagen gelesen. Das Buch werde ich noch in der Bücherecke vorstellen _________________ Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind (Kurt Tucholsky)
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Littleburni hat Folgendes geschrieben:
maherba hat Folgendes geschrieben:
Seit ihr tatsächlich direkt vom Hafen in Nuweiba weggefahren?
Ja, von Nuweiba aus. Da war auch um 5.00 Uhr morgens schon ganz schön was los. Auch viele LKWs, die aber mit einer anderen Fähre gefahren sind.
Ja, wir sind auch mit einer anderen Fähre gefahren, weil unserer Beduinen Freund aus Dahab wusste was die Leute am Hafen von Nuweiba erwartet. Es war kein Hafen in dem Sinn, die Abfahrtstelle lag m. M. hinter Taba Heights.
Hier ein kl. Film über die Entstehung Petras und die Nabatäer.
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