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MinarettVerbot ....
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maherba




Anmeldedatum: 17.02.2007
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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 15:58    Titel:

Dahabdiver hat Folgendes geschrieben:
Genau! Die Christen in einem muslimischen Land müssen ihre Einrichtungen halbwegs verstecken, haben keine Glocken, keinen Kirchturm..


Was ihr da schreibt stimmt - nach dem was ich gesehen habe, nicht. Es gibt sehr wohl Kirchen der Koptischen Christen mit "Kirchtürmen" (nur halt in anderer Bauweise) im Land und das nicht zu knapp.

In Hurghada gab`s z.B. schon vor gut 80 Jahren eine, ob sie noch steht weiß ich nicht, denn ca. 2008 wurde eine abgerissen. In Kairo gibts etliche sehr große und El Gouna hat auch eine sehr schöne. Wink

Aber soviel ich weiß, dürfen Reparaturarbeiten - an den meist alten Kirchen nur mit oberster Regierungsgenehmigung gemacht werden und keine neuen Kirchen gebaut werden.
_________________
Ganz liebe Grüße

und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist!


Zuletzt bearbeitet von maherba am 03.12.2009, 17:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Aegypten Urlauber







Verfasst am:     Titel: Urlaubsangebote

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Shark




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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 17:20    Titel:

Die koptische "St. Schinuda Vater der Eremiten Kirche" in Dahar wurde 1922 im britischen Stil gebaut.
Sie befand sich quasi rechte Hand vom Kreisel - Nähe Souk.
Benannt nach dem heiligen Atripe, dem „Vater der Eremiten“.
Ende 2008 wurde sie abgerissen.
Ein sehr langsam vorrangehender Neuaufbau wird zur Zeit durchgeführt.
Weiterhin gibt es ein Gebetshaus in Sekalla, gegenüber des ehemaligen Schweineschlachters.

In Luxor östlich der Bahnlinie steht auch eine sehr schöne größere Kirche mit Kreuz. Im Stadtkern selbst ist mir auch noch eine bekannt.

Alles ohne Glockenspiel.

Man versucht es immerhin in Ägypten, denn geht es ja schließlich um den "guten, tolleranten Ruf" nach Aussen, aber die Diskriminierung und Verfolgung bleibt leider nicht aus.
Anträge auf Neubauten werden oft über Jahre verschleppt, oder abgelehnt.
Wer einmal von Luxor per Schiff nach Dendera fährt, stößt linker Seits auf ein Dorf, wo Kirche und Minarett ein sehr friedliches und schönes Bild abgeben!

Zu schön um wahr zu sein, wenn dem so sei!

...
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Man sieht es immer an den dummen Schafen die sich angesprochen fühlen und meckern !
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maherba




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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 17:51    Titel:

maherba hat Folgendes geschrieben:
...große und El Gouna hat auch eine sehr schöne. :wink


Und an der bimmeln auch die Glocken, eine Freundin wohnt gegenüber.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:04    Titel:

@happybubbleblau

Es gibt in Safaga eine koptische Kirche Sie befindet sich in Old-Safaga, da, wo der Markt ist. Moscheen gibt es dort ca. 30.

@flori
Danke, nun ist klar, wie du es gemeint hast.

@shark
Ich habe "Hart aber fair" auch gesehen. Was mir negativ auffiel, dass immer von Christen die Rede war, welche islamfeindlich eingestellt sein sollen. Auch das Wort islamfeindlich im Zusammenhang mit nur einer Kritik , ist mir unangenehm aufgestoßen. Wer sagt denn eigentlich, dass es nur Christen sind, die das Treiben bestimmter Kräfte des Islam in Deutschland beängstigend finden? Der Generalsekretär des Zentralrates der Muslime in Deutschland Herr Aiman Mazyek hatte viel damit zu tun, zu erklären, dass Muslime in Deutschland sich als Opfer fühlen. Deshalb gingen sie auch nicht in Fernsehsendungen , um sich zu erklären. Sie würden sich nicht trauen. Er sagte aber auch, dass das Kopftuch nicht vorgeschrieben ist. Vielleicht sollte er das mal den deutschen Gerichten erklären, die in der Vergangenheit anders entschieden haben. Aber natürlich ist er überhaupt nicht legitimiert, für die Gesamtheit der Muslime zu sprechen. Der Zentralrat wurde u.a. in`s Leben gerufen, damit die Politik einen Ansprechpartner hat.
Eine Menge Muslime in Deutschland kämen nie auf die Idee einen Gebetsraum zu fordern. All diese werden nicht gefragt, wenn Zentralrat und Institutionen verkünden, was den Islam ausmacht. Wie gesagt, es gibt unter ihnen genügend, die mäßig gläubig sind und gerne auch mal der Moschee fern bleiben würden.
Roger Köppel, der Chefredakteur der Weltwoche (Schweiz) hatte einen schweren Stand, hat sich aber gut eingelassen, wenn er denn die Chance hatte, zu sprechen, ohne von Herrn Mazyek und Herrn Friedmann unterbrochen zu werden.

Gut hat mir auch Herr Wolfgang Bosbach (CDU) gefallen. Es wurde von ihm gefordert, doch konkret zu werden, was er flugs erledigte. Er las eine schriftliche Mitteilung eines Iman in Deutschland vor, in der geschrieben stand, dass es einheitliche Sicht des Islam sei, - ich hoffe, ich erinnere das jetzt richtig- dass die Kopftuchvorschriften zum Islam gehören.
Vllt. sollte Herr Mazyek seine Glaubensbrüder und -schwestern in Berliner
Brennpunktschulen oder anderen Städten besuchen, um zur Kenntnis zu nehmen, wie dort deutsche/christliche Kinder gemobbt werden, als aber auch muslimische Kinder, welche kein Kopftuch tragen. Sie werden als Schlampen bezeichnet.

Was bedenklich stimmt, ist das Verbot des Kreuzes in Klassenräumen, aber die Genehmigung eines Gebetsraumes für 1 Muslim. Da fühl ich mich im eigenen Land diskriminiert. Die Schule sollte ein religionsfreier Raum bleiben - auch für Muslime. Was ich vermisse, ist die Forderung nach einer kleinen Kapelle in jeder Schule. Des weiteren einen Raum für Hindus, Buddhisten usw.
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ana

Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:04    Titel:

[quote="maherba"]

maherba hat Folgendes geschrieben:
...große und El Gouna hat auch eine sehr schöne. :wink


Naja, El Gouna wurde auch nicht von einem Moslem erbaut sondern von einem Kopten und da ist es wohl ganz normal, dort eine Kirche mit Glocke vorzufinden. Traurig, wenn es nicht so wäre.

ana
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Shark




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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:08    Titel:

Zitat:
bimmeln auch die Glocken

maherba !
__________________________________

Ist ja wie mit dem Schild über dem Eingang

Darauf ist eine alte Dampflok mit einer Qualmwolke.
In dieser Qualmwolke steht - Puff ! Very Happy

bimmeln ! Shocked

...
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maherba




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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:35    Titel:

Warum eigentlich diese Aufregung, im Koran steht nirgends, dass ein Minarett sein muss.
Sicher war es einmal so, dass der Muezzin seine "Schäfchen" von ganz oben zusammenrief.

Heute erledigt das ein "meist schlecht eingestellter Lautsprecher" - wozu also ein Turm?? Ich sehe persönlich auch kein "Einschränkungsverbot der Religionsfreiheit" in dieser Abstimmung. Wink
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:42    Titel:

Richtig maherba, der Bau einer Moschee ist an keine bestimmte Form gebunden und keine religiöse Vorschrift. Wenn nun dennoch das Minarettverbot als Einschränkung der Religionsfreiheit und menschenverachtende Maßnahme festgestellt wird, dann gute Nacht zusammen. Da kommt noch was auf uns zu.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 19:46    Titel:

Aber shark!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
maherba stellte die Glocken doch in bezug zur Kirche. Da ist doch bimmeln genauso unmißverständlich wie läuten. Körperorgane konnten doch nicht gemeint sein. Wink
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Shark




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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 20:26    Titel:

Zitat:
Da ist doch bimmeln genauso unmißverständlich wie läuten. Körperorgane konnten doch nicht gemeint sein. Wink

...bei meiner Bimmelbahn mit Puff meinte ich doch auch nichts anderes! -grins!-
Ein bischen Humor tut doch dem Ernst der Sache mal etwas gut - oder?!
__________________________________________________________
OK

Ich glaube es kommt gut, wenn ich jetzt mal ein längeres Zitat einer andern Quelle hier rein bringe und mich dann selbst in diesem Thread damit verabschiede, denn für mich ist damit alles gesagt!

Zitat:
Vom Glauben zum Wissen - wie findet der Islam zur Moderne?

Bis heute sind Versuche von religiösen Reformen am Fels der Orthodoxie gescheitert
Seit Generationen empfindet die islamische Welt ein Gefühl der Ohnmacht und der Demütigung gegenüber Europa. Als Napoleon im Jahre 1798 mit seiner Flotte in Alexandrien anlegte, gab es eine asymmetrische Begegnung zwischen einer technisch überlegenen europäischen Macht und einer in der Tradition verhafteten islamischen Kultur. Erst das Auftauchen des «Anderen» machte die Muslime auf die eigene Schwäche und Rückständigkeit aufmerksam. Danach folgten traumatische Erfahrungen mit Kolonialismus, Ausbeutung und Unterdrückung, die im Kollektivgedächtnis aller Muslime fest eingraviert sind. Das Ergebnis davon war eine «anthropologische Wunde», wie es der syrische Philosoph Georg Tarabishi nennt; eine chronische Kränkung, die bis heute andauert.
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Das Feld der Orthodoxie

Trotz wiederholten Modernisierungsversuchen schaffte es die islamische Welt nicht, den Anschluss an Europa zu finden, da sie sich mit dem Geist der Moderne weder versöhnen konnte noch wollte. Hadatha, der arabische Begriff für Moderne, der aus dem 19. Jahrhundert stammt, impliziert den Beginn eines neuen Zeitalters. Er ist sprachlich verwandt mit dem Begriff muhdatha, «etwas Neues», was im orthodoxen Islam sehr negativ gesehen wird. Der Prophet Mohammed soll gesagt haben: «Jedes muhdatha ist eine Erfindung, und jede Erfindung führt zur Verwirrung, und jede Verwirrung landet in der Hölle.» Vergleicht man den arabischen mit dem japanischen Begriff für Moderne, sieht man den Unterschied in der Geisteshaltung gegenüber dem Neuen. Der japanische Begriff, der ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts entstand, lautet bunmei kaika, «Öffnung der Zivilisation».

Schon im «goldenen Zeitalter» des Islam, als arabische Wissenschaft und Philosophie florierten, gab es eine heftige Auseinandersetzung zwischen rationalem Denken und buchstabentreuer Lebensweise, die mit dem Sieg der Traditionalisten, für die Kontinuität wichtiger war als Erneuerung, endete. Seitdem gab es in der muslimischen Welt keinen Prozess mehr, den man Reform nennen könnte, sondern nur kurze, gutgemeinte Erneuerungswellen, die immer am Fels der Orthodoxie brachen. Es waren kleine vereinzelte Flüsse, die im Sand verliefen und es nie schafften, sich zu einem grossen Strom zu entwickeln, der alles mit sich reissen und einen unumkehrbaren Prozess namens Aufklärung in Gang setzen konnte.

Auch die europäischen Kolonialmächte waren an einer Modernisierung der von ihnen besetzten islamischen Länder kaum interessiert. Durch ihr aggressives und arrogantes Auftreten konnten sie nicht als Vorbild für Muslime dienen. Aber auch Jahrzehnte nach Ende des Kolonialismus gilt vielen in der islamischen Welt eine umfassende Modernisierung als Erniedrigung gegenüber dem Westen. Sicherlich spielt die Machtpolitik des Westens eine wichtige Rolle für diese Wahrnehmung. Auch die vielen ungelösten Konflikte in der islamischen Welt von Tschetschenien bis zum Nahen Osten sind nicht ausser acht zu lassen.

Dennoch sehe ich entscheidendere Gründe für das chronische Beleidigtsein der Muslime. Im Kern ist ihr Selbstbild dafür verantwortlich. Die Muslime sehen sich immer noch als Träger einer Hochkultur und können sich nicht damit abfinden, dass sie die führende Rolle in der Welt längst verloren haben. «Der Islam hat den Machtverlust nicht verkraftet», so bringt es der tunesisch-französische Schriftsteller Abdelwahab Meddeb auf den Punkt. Eine archaische Kultur der Ehre und des Widerstandes verhindert deshalb eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Westen, den man immer noch als Feind betrachtet.

Unter diesem Ressentiment isolieren sich weite Teile der islamischen Welt und verbarrikadieren sich hinter einer defensiven, exklusiven und reaktionären Identität. Ihre technologisch-materielle Unterlegenheit versuchen die Muslime durch eine moralische Überlegenheit gegenüber dem Westen auszugleichen. Die Isolation und das chronische Misstrauen führen dazu, dass jede Äusserung und jede Geste, die aus dem Westen kommt, entweder falsch oder überinterpretiert wird. Auch Kritik wird deshalb oft als Kriegserklärung verstanden. Die Geschichte wird als Kontinuum gelesen, und so sieht man die Mohammed-Karikaturen, die Papst-Rede in Regensburg und die Schweizer Minarettinitiative als Fortsetzung einer historischen westlichen Feindseligkeit gegenüber dem Islam, die man aus den Kreuzzügen und aus der Kolonialgeschichte zu kennen meint.

Die Wut und die Empörung haben aber andere Gründe. In den meisten islamischen Ländern sind die Menschen mit der wirtschaftlichen und politischen Lage höchst unzufrieden und dabei unfähig, die Probleme aus eigener Kraft zu lösen. Sowohl die Machthaber als auch die Bevölkerung suchen deshalb nach Sündenböcken für das eigene Elend. Politisch gesteuerte Proteste und Wutausbrüche gegen Dänemark, Deutschland oder die USA schaffen ein willkommenes Ventil. Dabei ist die Verkrampfung auch darauf zurückzuführen, dass im Laufe der Jahrhunderte keine Alternative zur Religion als identitätsstiftendem Element entwickelt wurde. Alle aus dem Westen importierten Systeme scheiterten, weil man wohl deren Instrumente, aber nicht den Geist dahinter nutzte. Deshalb meint man, den eigenen Glauben als letzten Anker bedingungslos verteidigen zu müssen.


Zeit für Häretiker

Auch die sogenannten Islam-Reformer waren über ein Jahrhundert lang nicht imstande, die nötigen Reformen durchzusetzen. Ihre Bestrebungen beschränken sich meist darauf, die Fassade eines Hauses, das im Begriff ist, in sich zusammenzufallen, mit neuer Farbe zu streichen. Die Unantastbarkeit der Religion stand den Reformern immer im Weg und liess ihre Bemühungen im Sande verlaufen. Kommt hinzu, dass sie wie die religiösen Fundamentalisten selbst vom Text des Korans besessen sind. Während die Terroristen darin Rechtfertigung für Gewalt suchen und finden, stöbern Liberale nach friedfertigen Passagen, die das Zusammenleben ermöglichen. Beide stärken damit die Autorität eines Buches, das für die Bedürfnisse einer vormodernen Gemeinde im 7. Jahrhundert entstanden war und im 21. Jahrhundert historisiert gehört. Den Reformern fehlen die letzte Konsequenz und der Mut, dafür zu plädieren, den Koran politisch zu neutralisieren und aus dem politischen Diskurs zu verbannen.

Für eine zeitgemässe Interpretation des Korans und eine Annäherung an die Moderne sprechen sich die Reformer aus und betonen im gleichen Atemzug, die eigene Tradition und kulturelle Eigenständigkeit nicht opfern zu dürfen. Ebendies tat auch Usama bin Ladin. Er löste sich von der überkommenen Interpretation des Korans, die eine Rebellion gegen den Herrscher verbietet. Durch seine Auslegung des Korans gelang es ihm, den jihad zu privatisieren und den Massenmord an Zivilisten zu rechtfertigen. Auch er nährt sich an der Moderne und bedient sich modernster westlicher Technik, ohne sich das aufgeklärte Gedankengut, das in dieser steckt, zu eigen zu machen.

Ich halte die Versöhnung des Islam mit dem Atheismus für die letzte bleibende Chance. Es ist Zeit für Häretiker, die Allmacht des Korans zu bestreiten und eine neue Geisteshaltung einzuführen. Diesen Prozess nenne ich nicht «Reform», sondern «geregelte Insolvenz». Erst wenn sich muslimische Kultur innerlich von diesem Buch löst, kann sie einen Neuanfang wagen. Insolvenz bedeutet, dass sich die muslimische Kultur von manchen schweren Koffern trennen muss, will sie den Weg in die Zukunft beschreiten. Sie muss sich von vielen Bildern verabschieden, insbesondere aber vom Bild eines erhabenen, unberechenbaren Gottes, der nur diktiert, aber nicht verhandelt. Dieses schadet der muslimischen Welt sehr und leistet einen erheblichen Beitrag zur Festigung der Macht von Tyrannen. Die gängige Geschlechter-Apartheid wiederum hemmt die Kreativität und schnürt die schöpferische Kraft der Hälfte der Gesellschaft ab.

Feindbilder haben die Opferrolle bei Muslimen zementiert und sie immer wieder daran gehindert, die Lösung der eigenen Probleme selbst in die Hand zu nehmen. Es gilt, das Selbstbild zu überdenken und nach Antworten jenseits von Wutausbrüchen und Verschwörungstheorien zu suchen. Europa seinerseits sollte seine unheiligen Allianzen mit den Diktatoren des Nahen Ostens beenden und nach neuen Verbündeten suchen. Islamkritik sollte von den Europäern ohne Rücksicht auf fundamentalistische Bedrohungen und ohne politisch korrekte Denkfaulheit vorangetrieben werden. Diese Kritik darf hart sein, sollte jedoch ohne Polemik und Ressentiment daherkommen. Und wenn den Muslimen diese Kritik von aussen unerträglich erscheint, sollten sie das Heft in die Hand nehmen und diese Kritik selbst üben.


Quelle: http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=25&t=3560&start=60 (bis ca. Mitte scrollen!)

Die Hoffnung stirbt zum Schluss!
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 20:43    Titel:

Shark hat Folgendes geschrieben:

...bei meiner Bimmelbahn mit Puff meinte ich doch auch nichts anderes! -grins!-
Ein bischen Humor tut doch dem Ernst der Sache mal etwas gut - oder?!
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]


Ja, freilich! Deshalb ja auch dieser hier: Wink

Bzgl. der gestrigen Sendung " Hart aber fair" hier der Link zum Video:

http://mediathek.ard.de/ard/servlet/content/3448568
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maherba




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Beiträge: 9063
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BeitragVerfasst am: 03.12.2009, 22:00    Titel:

Auswanderin hat Folgendes geschrieben:
Aber shark!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
maherba stellte die Glocken doch in bezug zur Kirche. Da ist doch bimmeln genauso unmißverständlich wie läuten. Körperorgane konnten doch nicht gemeint sein. Wink


Eben "Sprache verät immer" Cool
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nagi




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BeitragVerfasst am: 09.12.2009, 11:17    Titel:

Zitat:
Das ist nun wieder ein typischer nagi. Erst postest du wie wild, dann ist dir bei kritischer Antwort wieder alles egal und Moslems gehen dich nichts an.


Aber klar, liebe Auswanderin, dafür ist mein Leben zu kurz und meine Zeit ist mir wertvoller. Du verlangst von mir, dass ich für die Taten und Sagen von mehr als 1 Milliarde Moslems dastehe, oder die Vorurteile gegen 1 Milliarde, verschiedenen Konfusionen, Richtungen und Gruppierungen, den jeder einzelne Moslem angehört erkläre und entkräfte. Mache ich gerne für dich liebe Auswanderin wenn du mir noch 100 Leben zu meinem Leben schenken würdest.

Wüsstest du, dass es Muslims gibt, die Mohammad als Prophet nicht anerkennen.
Wüsstest du, dass es Muslims gibt, die das 5 x tägliche Gebet verbieten.
Wüsstest du, dass es Muslims gibt, die nicht nach Mekka beten
Wüsstest du, dass es Muslims gibt, die lieber mit den Frauen von hinten machen.

Was alles gibt, gel.

Auswanderin! Es gibt über 1000 verschiedenen Islam, wie es 1000er Christentum gibt, gibt es auch 1000 mal Judentum. Ich kenne eine jüdische Gruppe (Magna Karta), die den Staat Israel Seite an Seite mit den Palästinensern bekämpft . Auch aus Religionsgründen. Hast du das gewusst.

Dir geht es um die Frauen, die nicht einen Nichtmuslim heiraten dürfen. Ich habe gefragt, und folgende Antwort bekommen:

Frauen sind von Natur aus sentimentaler, gefühlsarmer und verletzlicher als Männer.
Um den Schutz der Frauen, ob Muslime oder Nichtmuslime, zu gewähren, erlaubt der Islam muslimische Männer Frauen anderes Glauben zu heiraten, den Frauen wurde es aber untersagt. Warum.

Das Glauben an Judentum und an Christentum ist ein Bestandteil des Islams. Man ist nicht Moslem, wenn man an Moses und Jesus und deren Botschaften nicht glaubt.

Juden und Christen dagegen glauben nicht an Muhammad und seine Botschaft. (höflich ausgedruckt).

Stell es dir mal vor, du wärst eine Muslime, heiratest einen Nichtmuslim, der dein Glauben, deine Kultur und Erziehung nicht anerkannt. Er wird dein Gebet auslachen, er wird mit dir Ramadan nicht fasten, deine Feste verspotten wird er, Kindererziehung wird er dir aberkennen und entziehen (sicher auch per Gesetz). Auch im Bett wird es jede Menge Probleme geben. Nicht wahr.

Andersrum, ein Muslim heiratet eine Nichtmuslima, muß alles respektieren, was ihr Religion vorschreibt, sonst wäre er ja nicht Muslim. Feste wie Weihnachten oder Ostern muß er mitfeiern, zu Kommunion oder Konfirmation mitgehen, und die Gebete seiner Frau muß er respektiert.

So schreibt es die "Religion Islam" vor.

Ich habe dies nur für dich gemacht, und werde nichts weiter entkräften. Strapaziere meine Geduld bitte nicht mehr, bitte.


Wenn du Vorurteile entkräften willst, dann bitte schon:

Deutschland wird von 2 Frauen geführt, Merkel und Westerwelle…Christlich?!!!
Kondomverbot für Afrikaner und Südamerikaner….christlich?!!!
Jungfräulichkeit Marias….plausibel, vernünftig?!!!
Dreieinigkeit Jesus…..plausibel, akzeptable?!!!
Eheähnliche Partnerschaften…christlich?!!!
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften….christlich?!!!
Kinderfeindlichkeit….christlich?!!!
Kinderarmut….christlich?!!!
Weniges Einkommen der Frauen für die gleiche Arbeit…christlich, gerecht?!!!
Kinderprostitution…. Christlich?!!!
30% der Kinder kennen keinen Väter…christlich?!!!
Versklaven von Millionen Schwarzen …christlich?!!!
Verbrennung von unschuldigen in Afghanistan…christlich?!!

Soll ich weiter machen, oder reicht dir das. Also, viel Spaß beim Entkräften, du hast ja Zeit.

Ich grüße dich liebe Auswanderin
Nagi
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Babutzi




Anmeldedatum: 24.07.2009
Beiträge: 912

BeitragVerfasst am: 09.12.2009, 11:27    Titel:

"
Zitat:
Dir geht es um die Frauen, die nicht einen Nichtmuslim heiraten dürfen. Ich habe gefragt, und folgende Antwort bekommen: "


Wen hast Du gefragt? Wer hat Dir diese Antwort gegeben?

Das Bild, das Du von Männern zeichnest, ist nicht sehr schmeichelhaft und meint hoffentlich nicht nur die nicht-muslimischen Männer. Oder doch, denn die machen sich ja nicht über die religiösen Sitten ihrer nicht-muslimischen Frauen lustig.

Nagi, hier hast Du ein bisschen zu pointiert geantwortet. Du mußt Dich doch nicht stellvertretend für Millionen von unterschiedlichen Menschen rechtfertigen. Wie kommst Du denn zu dieser Ansicht?

Du weißt ganz genau, wie hier manche Schreiber über deutsche Frauen denken. Aber das heißt doch für mich nicht, dass ich mir diesen Schuh anziehe.

Reagiere bitte etwas gelassener! Deine geschliffene Azsrucksweise in deutsch macht das ganze noch schlimmer, weil deutlicher.
_________________
Jeder Mensch ist Ausländer; fast überall auf der Welt.
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nagi




Anmeldedatum: 29.06.2008
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 09.12.2009, 21:01    Titel:

Erst mal eine Korrektur. Die jüdische Gruppe ist natürlich die "Naturei Karta", nicht Magna Karta, Quatsch.

Babutzi,

Auswanderin ist alte Bekannte, und sie weiß schon was sie schreibt. Sie hat was behauptet, wovon sie ganz genau weiß, dass es nicht stimmt. Der typische Nagi fürchtet nichts, und wird alles beantworten, was im Rahmen des Möglichen steht.

Lieben Gruß
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