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asfura
Anmeldedatum: 14.06.2009 Beiträge: 519
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Zufaellig stiess ich auf diesen Artikel und habe Traenen gelacht.
Vieleicht amuesiert es auch noch Andere???
Schade, dass es kein Video dazu gibt...
Was es so alles gibt unter Gottes weitem Himmel!
Leider erfaehrt man nichts ueber den weiteren Verlauf der Geschichte.
Zu islamisch: Ägypten deportiert deutsche Islam-Konvertiten
Udo Ulfkotte
(gesehen auf der Seite www.info.kopp-verlag.de,
die weiter dort angezeigten Artikel sind allerdings keineswegs zum Lachen...)
Mehr als 4000 Deutsche konvertieren pro Jahr zum Islam – Tendenz steigend. Mitunter wollen diese Deutschen ganz besonders islamisch sein. Und Ägypten deportiert jetzt eine komplette deutsche Familie, die schon bei der Ankunft am Flughafen durch merkwürdiges Verhalten aufgefallen und später im Land inhaftiert worden war. Lesen Sie die Informationen aus dem Umfeld der deutschen Botschaft in Kairo.
Zu islamisch in einem islamischen Land? Die Ägypter haben jetzt eine aus Schwäbisch Gmünd stammende deutsche Familie festgenommen. Ein Mann, seine Ehefrau, seine beiden Schwestern und seine Mutter sitzen in Kairo in Abschiebehaft, weil sie aus Sicht der ägyptischen Sicherheitsbehörden zu islamisch sind. Die fünf Deutschen hatten nach ihrer Einreise in Ägypten ihre deutschen Ausweise zerrissen und das damit begründet, sie wollten nicht länger einem Land der »Ungläubigen« als Staatsbürger angehören. Die deutschen Frauen sind selbst für ägyptische Verhältnisse extrem verschleiert und bewegen sich in Stoffkäfigen mit winzigen Sehschlitzen. An den Händen tragen sie weiße Handschuhe, damit kein anderer Mann ihre Haut sehen kann.
Die Deutschen waren in Baden-Württemberg zum Islam konvertiert. Sie schlossen sich in Schwäbisch Gmünd einer sunnitischen arabischen Islam-Organisation namens Al-Takfir wa al-Hidschra an. Diese in Ägypten gegründete Gruppe wird von der Europäischen Union auf der Liste der terroristischen Islam-Organisationen geführt. Die Ägypter wollen die Deutschen nun wieder loswerden. Doch da gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Die Familie braucht neue Ausweisdokumente, lehnt es jedoch aus »religiösen Gründen« ab, sich für Ausweisfotos fotografieren zu lassen. Unklar ist auch, wer die Rückreisekosten übernehmen wird. Denn die Ägypter haben nicht vor, der aus einer »bildungsfernen Unterschicht« stammenden deutschen Familie den Heimflug zu bezahlen – auch die deutsche Botschaft ist wenig begeistert von dieser Vorstellung, da sie das Geld wahrscheinlich nie wiedersehen wird. Zudem wollen die Deutschen auch gar nicht zurück in das Land der »Ungläubigen«, das sie nicht mehr als ihre Heimat betrachten. Die Familie bekommt jedenfalls in der Abschiebehaft keine deutschen Ausweispapiere, denn sie hat angekündigt, diese sofort wieder zu zerreißen.
Hossam Tamaam ist ein ägyptischer Psychologe. Der Mann ist selbst Muslim und hat nun vom Verhalten der deutschen Islam-Konvertierten in seiner Heimat gehört. Er sagt dazu, Konvertiten neigten dazu, die Regeln einer Religion ganz besonders eng auszulegen. Und mitunter verfielen sie auch einem religiösen Wahn …
Freitag, 31.10.2008
Kategorie: Allgemeines, Akte Islam
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Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muß nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.
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Aegypten Urlauber
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morgenroete76
Anmeldedatum: 03.09.2008 Beiträge: 151 Wohnort: nicht sesshaft ;-)
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das findest du sehr oft in muslimischen Ländern.... ist halt die deutsche Gründlichkeit oder Perfektion. Daher mache ich auch um die meisten Deutschen - vor allem die, in Ägypten - einen großen Bogen.
Ähnliches kannst du auch bei Rauchern, die zu Nichtrauchern werden, beobachten...die übertreiben meist auch maßlos.
Ist wohl hauptsächlich ein deutschen Phänomen, denn bei anderen Nationalitäten habe ich so etwas noch nciht beobachtet, die halten auch unter einander sehr zusammen im Ausland und sind dadurch erfolgreicher. |
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asfura
Anmeldedatum: 14.06.2009 Beiträge: 519
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Da ist es wohl ganz gut, dass ich noch keine Deutschen hier kenne, hahaha...???
Nein, im Ernst. Ich denke, dass das doch eher die Ausnahme ist, hoffe ich doch... Der Mittelweg ist doch meist der bessere, von Extremen halte ich nichts.
Na, ich wuerde mich auch nicht als "typisch deutsch" bezeichnen, als Solche/r koennte man wohl auch kaum die alltaeglichen Aergernisse und Unbequemlichkeiten des aegyptischen Lebens in einer ganz normalen Stadt aushalten, die man nur mit einer guten Portion Humor und Gelassenheit "ertragen" kann.
Wettgemacht wird das aber wieder durch die Warmherzigkeit und Offenheit der meisten Aegypter (sicher gibt es da auch Ausnahmen), die meist, auch die Frauen, mit honigsuessen Komplimenten und Redensarten das Leben versuessen. Manchmal nervt es auch, wenn man anstelle eines Preisangebotes nur Komplimente bekommt, bis man schon spasseshalber Anstalten machen muss, das Geschaeft zu verlassen, andererseits ist es auch immer wieder erheiternd.
Im Uebrigen ist es mir aber auch hier schon passiert, dass ich von schwarz verschleierten Aeypterinnen (vor dem Sehschlitz noch eine Sonnenbrille, damit man nicht mal mehr die Augen sieht) angesprochen wurde, die fragten, ob ich denn auch bete, oder dass ich doch lieber keine Hosen tragen solle.
Es gibt auch hier immer mehr Aegypterinnen, die uebertreiben und sich ganz verschleiern. Aber noch scheint das die Ausnahme zu sein. (Und in manchen Faellen mag es auch nur ausserlich zur Schau gestellt werden.)
LG
Asfura |
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nagi
Anmeldedatum: 29.06.2008 Beiträge: 1878
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Mensch asfura,
Zitat: |
Sie schlossen sich in Schwäbisch Gmünd einer sunnitischen arabischen Islam-Organisation namens Al-Takfir wa al-Hidschra an. |
Diese Gruppe hat Anwar Elsadat umgebracht. Sie wurden sowieso in Ägypten verfloget, also kein Wunder, dass sie im Haft sitzen.
Gruß |
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asfura
Anmeldedatum: 14.06.2009 Beiträge: 519
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nagi hat Folgendes geschrieben: |
Mensch asfura,
Zitat: |
Sie schlossen sich in Schwäbisch Gmünd einer sunnitischen arabischen Islam-Organisation namens Al-Takfir wa al-Hidschra an. |
Diese Gruppe hat Anwar Elsadat umgebracht. Sie wurden sowieso in Ägypten verfloget, also kein Wunder, dass sie im Haft sitzen.
Gruß |
Mensch, Nagi,
wir wollen doch differenzieren.
Dass die Leute sich einer extremen Organisation angeschlossen haben, habe ich natuerlich gelesen und heisse das natuerlich nicht gut.
Scheint aber immer mehr Deutsche zu geben, die sich auf diesen Weg begeben.
Dass nun diese Gruppe Sadat umgebracht hat, wusste ich noch nicht, tut aber auch in diesem Fall nichts zur Sache.
Im Uebrigen wurde der niedrige Bildungsstand dieser deutschen Familie erwaehnt, solche Leute sind ja meist leicht zu beeinflussen. Vieleicht wussten sie auch gar nicht, worauf sie sich einlassen? Lassen wir das mal dahingestellt.
Fuer mich war einzig sehr erheiternd die optische Vorstellung.
Abgesehen davon denke ich, sie wuerden in Aegypten ohnehin nicht gluecklich. Wenn man so extrem wird, das man sich nicht mal mehr fotografieren lassen will, ist auch in arabischen Laendern Pflicht, gibt es andere, sittenstrengere arabische Laender. Aegpten ist da wohl doch ein wenig zu "locker", entschuldige bitte den Ausdruck, ich hoffe, Du verstehst das jetzt nicht falsch und gehst gleich auf mich los...
Obwohl, was man gerade aus besonders sittenstrengen Laendern erfaehrt, alles unter dem Deckmaentelchen der Glaeubigkeit und der Verteufelung des lockeren Westens, da kann's einem schlecht werden.
Aber das wuerde jetzt ausufern.
Gruss
Asfura |
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khadija
Anmeldedatum: 07.12.2008 Beiträge: 599
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nagi hat Folgendes geschrieben: |
Diese Gruppe hat Anwar Elsadat umgebracht. Sie wurden sowieso in Ägypten verfloget, also kein Wunder, dass sie im Haft siten |
Ulängst habe ich die Autobiographie seiner Ehefrau Jehan Sadat gelesen, ja regelrecht verschlungen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Frau! Sie schildert sehr eindrucksvoll ihr privates und politisches Leben. Ihre Position als First Lady nutzte sie gekonnt, um die Lebensbedingungen von millionen Ägyptern zu verbessern. Sie spielte eine Schlüsselrolle bei der Reform der ägyptischen Bürgerrechte. 1967, während des Sechs-Tage Krieges, gründete sie das Wafa'Wa Amal, ein Rehabilitationszentrum welches behinderten Kriegsveteranen medizinische Versorgung und Wiedereingliederungshilfe ermöglichte. Als Aktivistin machte sie sich stark für Frauenrechte, Kinder-und Jugendschutz und Frieden in Afrika.
32 Jahre lebte sie glücklich und als gleichberechtigte Partnerin an der Seite des vom Volk verehrten M. ANWAR EL SADAT.
Bis zu dem Tag als er am 6. Oktober 1981 während einer Militäparade in Kairo, welche an die Überquerung des Suezkanales feierlich erinnern sollte, durch islamistische Attentäter feige erschossen wurde!!!
Ich war zu Tränen gerührt.......
Eure
Khadija _________________
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khadija
Anmeldedatum: 07.12.2008 Beiträge: 599
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Dahabdiver hat Folgendes geschrieben: |
Dem Staat, wie er jetzt ist, gebe ich keine 20 Jahre mehr bis zur islamistisch-fundamentalistischen Wende wie im Iran. Danach Rückfall ins finstere Mittelalter. |
Richtig.Genauso sehen es auch viele Andere, aber es ändert nichts an der Tatsache dass SADAT als Held gefeiert und verehrt wurde, nicht nur im eigenen Land!
( So z.B. Friedensnobelpreis 1978! Friedliche Einigung zur Rückgewinnung des Sinai mit israels MP Begin unter grosser Lebensgefahr! Dies war SADAT's Verdienst, dass man da wieder urlauben kann
Viele arabische Staatsoberhäuter reagierten darauf sehr verärgert und brachen u.a. alle dipolmat. Beziehungen zu Ägypten ab. Friedliche Einigung mit Israel. Das ging gar nicht! Es wurden Ermordungspläne geschmiedet)
Zu MP Mubarak möchte ich mich öffentlich nicht weiter äussern!( sonst bekomme ich womöglich noch Ärger mit seinen XXX) Eins steht jedoch fest, er ist und bleibt kein würdiger Nachfolger von SADAT.
LG
Khadija _________________
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ana
Gast
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[quote="Dahabdiver"]
Zitat: |
Leutz, macht euch nichts vor!
Das moderne Ägypten war mit Sadat endgültig zu Ende! |
Leider. Wenn man weiss, wie es damals war und wie es heute ist, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Damals modern und heute ?
Mubarak ohne das Militär im Hintergrund wäre längst tot.
Zitat: |
Der Islamismus begann doch zu wirken, als die früheren Nilkreuzfahrten Kairo - Luxor eingestellt werden mussten. |
Durch verschiedene andere Dinge - setzt er sich leider immer weiter, wenn auch schleichend - durch.
Wenn man dieses allerdings "kritisiert", wird es dem Westen wieder vorgeworfen.
Zitat: |
Und heute sind zigmillionen chancenlose Slumbewohner in Kairo etc. das Fundament einer gärenden Revolution, die bald ausbricht. |
Ja, ein Pulverfass ist es schon, aber bis sie wirklich aufbegehren, wird es noch dauern.
Zitat: |
Dem Staat, wie er jetzt ist, gebe ich keine 20 Jahre mehr bis zur islamistisch-fundamentalistischen Wende wie im Iran. Danach Rückfall ins finstere Mittelalter. |
Da die Saudis dort immer mehr Einfluss bekommen, ist es wirklich denkbar. Dann allerdings wird sich kaum noch ein Tourist dort wirklich aufhalten wollen und der Tourismus wird am Ende sein.
ana |
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khadija
Anmeldedatum: 07.12.2008 Beiträge: 599
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Dahabdiver hat Folgendes geschrieben: |
und Ägypten hat faktisch die Probleme des Landes überhaupt nicht mehr im Griff. Paarmal von allen Moscheen in den dichtestbevölkerten und ärmsten Regionen einen Aufruf zur islamistischen Revolution verbreitet - und Ägypten war mal ein Urlaubsland. |
SORRY @ ALL, wir driften gewaltig vom Ursprungsthema ab.
In der Hitze de Gefechtes vielleicht nachvollziehbar (sollten wir einen neuen Thread dazu eröffnen, Admin Daniel?)
Der Gedanke der islamistischen Revolution sitzt in vielen Köpfen, er kommt nicht mehr nur in "ungebildeten" Gesellschaftsschichten vor. Ein bekannter islamischer Revolutionär war der schiitische Geistliche CHOMEINI. Er lehnte sich gegen die Reformen des Schah auf, er sah in dieser Reform einen massiven Angriff auf den Islam! Es war ein Unding, dass die Lehren des Koran in Frage gestellt wurden. Das Programm beinhaltete u.a. die Rechte der Frau , Landreformen und eine Alphabetisierungskampanie.
Anhand geschichtlicher Beispiele sollte man das brisante aktuelle Geschehen in Ägypten nicht aus den Augen lassen. Und hoffen, dass es nicht bereits schon 5 vor 12 ist!
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ingrid Maria
Anmeldedatum: 24.04.2009 Beiträge: 53 Wohnort: Muenster
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Habe nach langer Zeit hier mal wieder reingeschaut und konnte leider nicht an mir halten, zu dieser Diskussion auch was zu sagen:
Es ist ja wirklich sehr beruhigend und schoen, dass offensichtlich alle hier ganz genau wissen, wie es immer schon in Aegypten war, wie es im Moment ist und wie es in naher Zukunft sein wird.
Bei einigen habe ich das Gefuehl, dass sie froh waeren, wenn ihre Negativ-Prognosen wahr wuerden, nur damit sie Recht haben und vielleicht in Zukunft noch mehr auf Aegypten schimpfen koennen.
Zu Jehan Sadat: Ich habe das Buch auch gelesen, aber nur bis zur Haelfte, dann habe ich es angewidert weggeschmissen, weil ich das "in den Himmel-heben" ihres Mannes und einiges andere an Auesserungen ueber ihre aegyptischen Landsleute nicht mehr ertragen habe.
Von Aegyptern, die es wirklich wissen muessen, weil sie zu der fraglichen Zeit schon in Aegypten gelebt haben, hoert man, dass die Aera eines halbwegs saekularen und freien Aegyptens bereits mit Herrn Nasser zu Ende ging, und dass genau mit dem Amtsantritt von Herrn Sadat Schluss war damit. Da naemlich sein eigener Stand als Nachfolger von Herrn Nasser alles andere als innenpolitisch "sicher" war und er sich den religioesen Hardlinern oeffnen musste, naemlich weil er ganz einfach deren Unterstuetzung zum Regieren brauchte. Dass in der Folgezeit viele Kompromisse von ihm in Richtung dieser Hardliner gemacht werden mussten, die dann eben zu einem enormen Rueckschritt in der persoenlichen Freiheit der Aegypter fuehrten.
Dass er den Schritt auf Israel zu gemacht hat, ist unbestritten eine grosse mutige Leistung (was leider nicht alle in der arabischen Liga so sahen...). Letztendlich blieb ihm aber auch wahrscheinlich nicht viel anderes uebrig als dieser Canossa-Gang, nach etlichen verlorenen Kriegen und einer von eben jenen Kriegen voellig geschwaechten aegyptischen Armee. Sonst wuerde man in Aegypten vielleicht heute hebraeisch sprechen....
Was Herrn Mubarak betrifft, der hier als "nichtwuerdiger" Nachfolger genannt wird: Er hat es immerhin geschafft, dass dieses Land seit seinem Amtsantritt (also seit fast einem Viertel-Jahrhundert) in keinen Krieg mehr verwickelt war, und das ist ebenfalls eine grosse Leistung. Nur in Friedenszeiten ist eine Entwicklung moeglich. Vielleicht sieht diese Entwicklung nicht jeder, ich sehe sie jedenfalls sehr wohl, auch wenn sie kleine Schritte macht. Und diese Schritte sind bei Weitem nicht alle so negativ wie es gerne dargestellt wird. Und er hat den unglaublich schwierigen Spagat bisher gut geschafft, auf der einen Seite die Oeffnung gen Westen (NATUERLICH auch aus wirtschaftlichen Gruenden) und die Abneigung dagegen in der arabischen Liga (zumindest in Teilen davon, Jordanien und einige andere dem Westen freundlicher gestimmte Laender kann man hier nicht anfuehren) halbwegs in der Balance zu halten, ohne dass man sich in der arabischen Welt die Koepfe untereinander einschlaegt.
Die gesamte wirtschaftliche Situation in Aegypten leidet immer noch unter dem "System Nasser", der sich - vielleicht - wider besseres Wissen das sozialistische System des Ostblocks zu eigen machten, wonach zum Beispiel der Lehrer genausoviel verdient wie der Strassenfeger (dies ist zugegeben nur ein Aspekt, aber es gibt viele andere, zum Beispiel die Nichtidentifizierung von Arbeitern mit ihrer Firma oder dem Arbeitgeber oder ihrer Arbeit, auch ein typischer Verdienst des sozialistischen Systems). Dass Herr Nasser diese Hinwendung zum sozialistischen System aus aussenpolitischen Gruenden gemacht hat, ist wohl jedem historisch halbwegs belesenen Menschen klar. Und dass Aegypten noch heute unter den Folgen dieser Hinwendung zu diesem System leidet, auch.
Wer sich den Ostblock heute anschaut, weiss wie schwer es ist, das Rad der Geschichte wieder umzudrehen und der riesige Reformstau macht es hueben wie drueben nicht einfacher.
Wohlweislich lasse ich das Thema Religion hier aussen vor. Aber auch da sieht vieles anders aus, als es auf den ersten Blick scheint. Ich halte es fuer absolut unwahrscheinlich, dass sich aehnliches wie im Iran in Aegypten wiederholt. Wollen mal sehen, ich bin Berufsoptimist und glaube nicht dass dieses Land in die Steinzeit zurueckfaellt. Ganz klar, in diesem Land fehlt es in vielen Landstrichen voellig am "Bildungs-Unterbau". Aber dagegen kann man was tun, auch persoenlich, wenn einem dieses Land am Herzen liegt (was ich bei vielen hier allerdings ernsthaft bezweifle). Auch die Regierung tut vieles, sicher nicht genug. Wer weiss denn zum Beispiel, dass es in Aegypten in allen groesseren Staedten staatliche Departments fuer Erwachsenen-Bildung gibt, also fuer Leute, die frueher nicht zur Schule gehen konnten oder gegangen sind? Wer weiss, dass es die sogenannten Susanne Mubarak-Schulen gibt fuer Spaeteinsteiger, also Kinder die nicht zur Regelzeit die Schule besuchen konnten aus den verschiedensten Gruenden? Nur zwei kleine Beispiele... Wer weiss, dass unter der Regierung Mubarak fuer alle registrierten Kinder eine staatliche Krankenversicherung existiert? Wer sieht die vielen Fernsehspots im aegyptischen Fernsehen, in denen es um Familienplanung und Bildungs- und Berufschancen fuer Maedchen geht? Wer weiss dass es heute in fast jedem noch so abgelegen Dorf zum Beispiel Internetcafes gibt, dort wo man vor 10, 15 Jahren noch nicht mal wusste was ein Telefon ist. Es gibt viele solcher positiven Aspekte, man muss sie nur sehen (wollen).
Ne, Leute, sorry, aber so einfach und negativ wie es hier von vielen dargestellt wird, ist es wirklich nicht... Und da gaebe es ja auch noch die etwas aeltere Geschichte dieses Landes (und hier vor allem der "Umgang" von europaeischen Laendern mit der arabischen Welt) so etwa nach der Jahrhundertwende, deren Einfluss heute noch ueberall spuerbar ist. Alle Schuld fuer Alles und Jedes was in Aegypten nicht in Ordnung ist der Regierung Mubarak in die Schuhe zu schieben, ist viel zu kurz geblickt. Und noch was zum Schluss: Es ist fuer mich eine unfassbare Doppelmoral, auf der einen Seite dieses Land und seine Schoenheiten und Besonderheiten fuer schoene preiswerte Urlaube zu nutzen, und auf der anderen Seite alles immer wieder nur runterzureden. Dieses Land zwingt niemanden hierher zu kommen...
Ich moechte mal gerne die Gesichter und Reaktionen einiger Schreiber hier sehen, wenn ein Deutschland-Urlauber aus Aegypten sich dermassen negativ ueber Deutschland aeussern wuerde. Und da faellt mir auf Anhieb wahrlich genug ein was man bei uns als negativ anfuehren koennte...
Ich weiss, jetzt gibts wieder "Haue"...
Ingrid Wecker |
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maherba
Anmeldedatum: 17.02.2007 Beiträge: 9063 Wohnort: mal hier - mal da
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ingrid Maria hat Folgendes geschrieben: |
Ich weiss, jetzt gibts wieder "Haue"... Ingrid Wecker |
Im Gegenteil. Hab vielen vielen Dank Ingrid. _________________ Ganz liebe Grüße
und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist! |
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Babutzi
Anmeldedatum: 24.07.2009 Beiträge: 912
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Nein es gibt keine "Haue", zumindest von mir nicht.
Ich danke Dir für die positive Meldung und würde mich freuen, wenn Du etwas detaillierter darauf eingehen könntest, was man als Außenstehender, der nicht im Land lebt, al Unterstützung im Bereich der Bildung in Ägypten tun kann. _________________ Jeder Mensch ist Ausländer; fast überall auf der Welt. |
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flori
Anmeldedatum: 04.06.2009 Beiträge: 1961 Wohnort: im schönen Schwabenland
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keine Haue - Lob, denn jeder der Ägypten mit all seinen Facetten kennt und liebt, bemängelt und verurteilt und doch immer wieder besucht, der ist über jede dieser Insider-Infos erfreut, hilft es doch, dieses Land zu verstehen und so kennen zu lernen wie es wirklich ist, und vielleicht hilft es auch den Pessimisten zu Optimisten zu werden ( es wäre zu wünschen) , also:
Ingrid maria und alle die uns mit diesen Infos versorgen = macht weiter, denn je mehr wir wissen , desto mehr werden dieses Land auch verstehen.
FLO |
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asfura
Anmeldedatum: 14.06.2009 Beiträge: 519
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Nein, Ingrid Maria, Haue gibt es auch von mir nicht, im Gegenteil!
Danke fuer Deinen informativen Beitrag!
Und selbst, wenn es Haue gaebe, lass' Dich bitte nicht entmutigen, Dich wieder am Forum zu beteiligen.
Es gibt, wie Du siehst Leser, interessierte Leser!
Man muss naemlich wirklich auch mal die Hintergruende und Zusammenhaenge sehen und in's Detail gehen, ohne pauschal von aussen zu beurteilen.
VG
Asfura
Und manches erfaehrt man hier im Land auch nicht so, zum Beispiel mit der Bildung fuer Spaeteinsteiger und der Erwachsenenbildung, oder der Krankenversicherung fuer alle registrierten Kinder.
Der Informationsfluss ist leider in Aeypten sehr zaeh.
Hinter allem und Jedem muss man selbst hinterher sein oder erfaehrt es nur durch Zufall. _________________ Alles, was die Menschen in Bewegung setzt, muß durch ihren Kopf hindurch; aber welche Gestalt es in diesem Kopf annimmt, hängt sehr von den Umständen ab. |
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ägyptenfan
Anmeldedatum: 30.12.2007 Beiträge: 101 Wohnort: thüringen
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Hallo ingrid maria !!
Ich finde deinen Bericht total aufschlussreich .
Und ausserdem muss ich dir Recht geben ,was das ständige schimpfen über Ägypten betrifft .
Mich persönlich freut es immer positive Sachen über dieses Land zu lesen .Schade nur das es von anderen immer gleich wieder schlecht geredet wird .
Seit ich wieder aus dem Urlaub zurück bin,überflutet mich in DL nur negatives . Das liegt wahrscheinlich daran das ich in Ägypten zu viel positives sehe .
vlg ägyptenfan |
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